drohende Pflegebedürftigkeit des Vaters
Verfasst: Fr Jun 14, 2019 11:27 am
Liebe Forum-Mitglieder,
ich bin neu hier. Mein Vater ist 78, hat COPD im fortgeschrittenen Stadium und ein Lungenemphysem. Leider hat er eine sehr schlechte Compliance, wirkt also bei medizinischen Maßnahmen kaum mit. Er verweigerte Reha, Lungensport, Atemtraining etc. und seinen Sauerstoff (LOT) nimmt er nur sporadisch und nur im Sitzen. Er kann sich noch ohne einige Schritte bewegen, benötigt dann aber immer eine Zeit, um sich zu erholen. Seine Muskulatur hat schon sehr abgebaut (er hatte früher Kraft wie ein Bär). Er leidet auch unter Blasenproblemen/Inkontinenz, muss nachts dauernd raus bzw. die Urinflasche benutzen und kann max. 1-2 Stunden am Stück schlafen. Morgens fühlt er sich immer sehr zerschlagen. Er scheint keinen Lebenswillen mehr zu haben, hat resigniert und sich aufgegeben. Ich denke, er hat auch Depressionen. Leider ist es sehr schwierig, ihn zu Ärzten zu bekommen. Er hegt viel Misstrauen gegen sie. Man kann leider zusehen, wie sich sein Zustand immer mehr verschlechtert. Noch kann er sich soweit selbst versorgen (waschen, essen etc.), aber ich befürchte, dass er bald pflegebedürftig werden wird. Sein Verhältnis zu meiner Mutter (77) ist leider nicht gut. Ich denke, meine Mutter will und kann auch eine Pflege nicht stemmen. Die bauliche Situation ist auch sehr ungünstig, Küche, Wohnzimmer und eine winzige Gästetoilette im EG, Schlafzimmer und ein nicht seniorengerechtes Bad mit schlecht zugänglicher Dusche im OG. Ich bin voll berufstätig und wohne 40 km entfernt. Ich komme derzeit oft am Wochenende, um Haus und Garten einigermaßen in Ordnung zu halten. Eine Schwester wohnt auch ca. 40 km entfernt und hat ein Kleinkind. Eine weitere Schwester wohnt zwar relativ nahe, ist aber auch berufstätig und hat Haus und Kind zu versorgen. Ich möchte meinem Vater gern ein Pflegeheim ersparen. Aber ich bin mir sehr unsicher, ob es überhaupt möglich ist, unter diesen Umständen eine gute Pflege und später auch palliative Versorgung realisieren zu können. Wenn jemand aus dem Forum mir von seinen Erfahrungen berichten oder mir seine Einschätzung mitteilen könnte, würde ich mich sehr freuen.
Allen hier, die so wacker ihr Leben trotz dieser schweren Krankheit stemmen, wünsche ich alles erdenklich Gute. Ich ziehe echt den Hut vor euch.
Viele Grüße
Antonia
ich bin neu hier. Mein Vater ist 78, hat COPD im fortgeschrittenen Stadium und ein Lungenemphysem. Leider hat er eine sehr schlechte Compliance, wirkt also bei medizinischen Maßnahmen kaum mit. Er verweigerte Reha, Lungensport, Atemtraining etc. und seinen Sauerstoff (LOT) nimmt er nur sporadisch und nur im Sitzen. Er kann sich noch ohne einige Schritte bewegen, benötigt dann aber immer eine Zeit, um sich zu erholen. Seine Muskulatur hat schon sehr abgebaut (er hatte früher Kraft wie ein Bär). Er leidet auch unter Blasenproblemen/Inkontinenz, muss nachts dauernd raus bzw. die Urinflasche benutzen und kann max. 1-2 Stunden am Stück schlafen. Morgens fühlt er sich immer sehr zerschlagen. Er scheint keinen Lebenswillen mehr zu haben, hat resigniert und sich aufgegeben. Ich denke, er hat auch Depressionen. Leider ist es sehr schwierig, ihn zu Ärzten zu bekommen. Er hegt viel Misstrauen gegen sie. Man kann leider zusehen, wie sich sein Zustand immer mehr verschlechtert. Noch kann er sich soweit selbst versorgen (waschen, essen etc.), aber ich befürchte, dass er bald pflegebedürftig werden wird. Sein Verhältnis zu meiner Mutter (77) ist leider nicht gut. Ich denke, meine Mutter will und kann auch eine Pflege nicht stemmen. Die bauliche Situation ist auch sehr ungünstig, Küche, Wohnzimmer und eine winzige Gästetoilette im EG, Schlafzimmer und ein nicht seniorengerechtes Bad mit schlecht zugänglicher Dusche im OG. Ich bin voll berufstätig und wohne 40 km entfernt. Ich komme derzeit oft am Wochenende, um Haus und Garten einigermaßen in Ordnung zu halten. Eine Schwester wohnt auch ca. 40 km entfernt und hat ein Kleinkind. Eine weitere Schwester wohnt zwar relativ nahe, ist aber auch berufstätig und hat Haus und Kind zu versorgen. Ich möchte meinem Vater gern ein Pflegeheim ersparen. Aber ich bin mir sehr unsicher, ob es überhaupt möglich ist, unter diesen Umständen eine gute Pflege und später auch palliative Versorgung realisieren zu können. Wenn jemand aus dem Forum mir von seinen Erfahrungen berichten oder mir seine Einschätzung mitteilen könnte, würde ich mich sehr freuen.
Allen hier, die so wacker ihr Leben trotz dieser schweren Krankheit stemmen, wünsche ich alles erdenklich Gute. Ich ziehe echt den Hut vor euch.
Viele Grüße
Antonia