Pflegegrad einschätzen und Behindertenausweis erhalten
Pflegegrad einschätzen und Behindertenausweis erhalten
Kurz gesagt: was muss ich machen, um mit fortgeschrittener COPD einen Pflegegrad zu erhalten.
Ich bitte sehr herzlich um Hilfe.
Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
http://www.actiovita.de/info_pflegestae ... grade.html
Hallo Costamaus,
vielleicht helfen dir die beiden Links weiter. Hab sie auch nur hier aus dem Forum abgeschrieben.
LG
Rita
Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
Zu dick bin ich auch nicht, leide aber wegen der täglichen Kortison-Einnahme und des Bewegungsmangels unter drohender Gewichtszunahme.
Das Problem ist, wie kann ich meine Krankenversicherung davon überzeugen, dass ich mindestens 2 Stunden pro Tag auf fremde Hilfe angewiesen bin und evtl. den Pflegegrad 2 (27 Punkte) erreiche.
Wie behindert muss man bitte sein, wenn man einen Pflegegrad zugestanden bekommt? Man hat mir genau 2,5 Punkte zugebilligt ! Ich möchte Einspruch einlegen und brauche wirklich gute Argumente.
Abgesehen davon ist mein Mann natürlich auch über die aktive Pflege hinaus so viel er kann als aufmerksamer Beobachter für Notfälle präsent.
Gibt es im Forum ein Mitglied, das bereits einen Pflegegrad bekommen hat? Vielleicht kann ich von Euren Erfahrungen etwas lernen.
Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
hier noch ein Link vielleicht hilft er dir weiter. Bin leider nicht so bewandert in der Pflege aber versuche dir gerne trotzdem zu helfen. http://www.bundesgesundheitsministerium.de
LG
Rita

Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
LG
Rita

Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
ist denn von Euch keiner in einem Pflegegrad eingestuft ?
Wird das vielleicht demnächst beabsichtigt?
Gibt es für COPD-kranke eine Lobby, wie z.B. den VdK?
Seid Ihr alle noch total eigenständig und schafft das Leben noch ohne Hilfe?
Bei mir ging die körperliche Einschränkung langsam aber sicher vor sich, so dass mein Mann ebenso systematisch nacheinander alle anfallenden "schweren" Arbeiten übernahm, weil ich immer außer Atem war. Inzwischen bin ich die kleine Hilfskraft, die im Sitzen das Gemüse putzt. Das alles geht aber nur, weil wir beide schon älter und harmonisch zusammen in Rente sind.
Ich möchte nicht jammern, aber selbständig könnte ich wohl ehrlich nicht mehr allein leben. Ohne weitere Fragen wurde ich nach Vorlage der Ergebnisse meiner Lungenfunktionstests sofort in GdB (Grad der Behinderung) 60 eingestuft und erhielt das G für gehbehindert in den Behindertenausweis. Nun habe ich einen Pflegegrad beantragt, und so wie es aussieht habe ich da etwas falsch gemacht, denn der soziale Dienst sieht mich voll einsatzfähig. Mein Antrag wurde abgeschmettert. Ich habe jetzt mal vorsorglich Einspruch eingelegt.
Wie lebt Ihr denn so mit dem Handicap? Habt Ihr auch kleine Tricks, mit denen Ihr Euch behelft? Macht Ihr Atemtraining? Habt Ihr einen Lungenfacharzt hinzugezogen?
Die gängigen Links im Netz erschließe ich mir gerade hierzu parallel.
- HeikeGaupp
- Eisenlunge & Uhrgestein
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Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
Du stehst mit diesem Problem nicht allein da . Nach meinem letzten Krankenhausaufenthalt habe auch ich einen Antrag auf Pflegestufe gestellt . Ich war schwer gestürzt und habe mir dadurch auch noch 2 Rippen gebrochen , welche mir nun das Atmen noch mehr erschweren . Ich habe COPD IV . Gestern war der MDK bei mir , meine Pflegeschwester "stützte mir den Rücken". Dennoch wurde mein Antrag abgeschmettert , da bei mir noch eine REHA offen steht--mir könnte es ja danach besser gehen . Mir wurde gesagt das der erste Antrag immer abgelehnt wird ( meist auch noch der Zweite ). Also werde ich nach meiner REHA erneut einen Antrag stellen .

Heike
Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
Mit hat eine Bekannte erzählt, dass die Mitarbeiiter vom sozialen Dienst, die Gesuche abschmettern einen Bonus bekommen. Hoffen wir mal, dass das nicht zutrifft.
Was muss man denn noch an Handicap aufweisen, um wie in Deinem Fall endlich als pflegebedürftig anerkannt zu werden? Ich habe lange gebraucht, um mit dieser Behinderung so, wie sie nun mal vorliegt, einigermaßen umgehen zu können.
- HeikeGaupp
- Eisenlunge & Uhrgestein
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Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
alle Hoffnungen auf eine REHA wurden mir binnen 2 Minuten zu Nichte gemacht . Bei der AOK war die Genehmigung durch , es fehlte nur noch eine Klinik die mich aufnimmt . Ja und an den Kliniken scheiterte es . Es wollte mich keine aufnehmen da bei mir der Pflegebedarf zu hoch ist . Der MDK hatte mich jedoch so eingestuft , dass bei mir kein Pflegebedarf vorhanden ist . Die Pflegestation, wie auch ich persönlich, gehen jetzt in den Widerspruch .
Heike

Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
ich drück dir gaaaanz doll die Daumen.Alles liebe
Rita

Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
Wie geht es Dir, hast Du was erreichen können? Gibts bald eine Reha?
Als meine Eltern vor Jahren pflegebedürftig wurden - da war die ganze Pflegeversicherung noch ziemlich neu - hat man auch schon alles mal grundsätzlich abgelehnt. Damals war es eine tolle Hilfe, dem VdK beizutreten. Kostet etwa 25 €/Jahr. Die sind so eine Lobby für kranke ältere Semester. Wenn die mich jetzt wieder ablehnen, probiere ich mal diese Schiene aus.
Viel Kraft weiterhin + beste Grüße
- HeikeGaupp
- Eisenlunge & Uhrgestein
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Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
nur ganz kurz . Mein Pflegedienst und ich sind jetzt in den Widerspruch gegangen , da ein ganzer Punkt beim Antrag auf Pflegestufe nicht berücksichtigt wurde . Mir wurden nur 10.0 Punkte berechnet , bis zur Pflegestufe braucht man 12.5 . Der nicht berücksichtigte Punkt beinhaltet 3 Punkte ...ja und die brauche ich zu meinen 10.0
Also weiter hoffen und bangen .
Heike

Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
Also helfen kann ich Euch auch nicht, kann nur erzählen, wie das bei meinem Vater ausgesehen hat.
Zunächst ist eine Kranken- oder Gesundheitskasse nunmehr auch eine Pflegekasse im wesentlichen eine Versicherung.
Die Versicherung kassiert Beiträge und gibt das Geld aus für 1.)sich selbst 2.)die Versicherten. (vereinfacht gesprochen.)
Nun kann man feststellen, dass man Dinge nicht mehr selbst erledigen kann und eine Pflegerin nehmen, die möglicherweise von der Krankenkasse bezahlt wird.
Dazu muss man aber erstmal die Anträge ordentlich einreichen. (was man ja in der Schule nicht gelernt hat.)
Das guckt sich dann ein Krankenkassenmitarbeiter an, der den Beruf gelernt hat und noch auf Fortbildungen gegangen ist etc. p.p. ...
Dann kommt eine Mitarbeiterin der Krankenkasse (Medizinischer Dienst der Krankenkasse = MdK) und schaut sich den zu Pflegenden an.
Sie erstellt ein Gutachten, KEIN UNABHÄNGIGES GUTACHTEN! sondern ein Gutachten! (wes Brot ich ess...)
Wenn man nun diesem Gutachten widerspricht geht es weiter an eine Schlichtungsstelle (der Krankenkasse!). (wes Brot ich ess...)
Nun kann man sich eine unabhängige Gutachterin suchen, fragt sich nur wer die bezahlt und man kann vor Gericht gehen und klagen, fragt sich bloss wie lange das Verfahren sich zieht...
Nun aber genug von meiner Seite, das alles ist nur meine Meinung und ich kann und darf nichts rechtsverbindliches sagen, viel Spass mit den Anträgen,
Guido
Re: hallo, ich bin neu hier im Forum
danke für die offenen Worte, genau diesen Eindruck habe ich mittlerweile gewonnen.
Aber ich verfüge, der Krankheit sei Dank, über etwas, das ich dem System gegenüber stellen werde: über viel Zeit.
Das kostet die andere Seite den Einsatz bezahlter Arbeitskräfte.
Es sind so viele Menschen COPD-betroffen, vielleicht kann man sich dafür eine Lobby schaffen. Unser Pech ist, dass wir äußerlich nicht spektakulär sind. Es fehlen z.B. keine Gliedmaßen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass man, sobald man sich noch irgendwie eigenständig fortbewegen kann, nicht pflegebedürftig ist. Auch wenn man dazu Ewigkeiten braucht, um von A nach B zu gelangen.
Trotzdem sollten wir nicht verzagen, sondern mal per brainstorming unsere bescheidenen Möglichkeiten zusammentragen.
Ich checke gerade mal beim VdK nach, der relativ kostengünstig eine Hilfe sein könnte. Vor vielen Jahren haben die dort dafür gesorgt, dass meine mehrfach abgelehnten Eltern dann doch in Pflegestufen kamen. Meine Mutter wurde auf Intervention des VdK damals sofort in Pflegestufe 2 eingestuft. Ich weiss nicht, wie heute agiert wird.
Mein Eindruck: ähnlich wie früher bei Demenz-Kranken ist die COPD einfach nicht anerkannt. Man muss diese erst einmal generell erreichen. Mit der Akzeptanz, dass eine wesentliche Behinderung vorliegt, kann man dann evtl. finanzielle Hilfe gewinnen.
Es stimmt schon, dass es sich um Versicherungen handelt, die gewinn-orientiert sind. Aber dabei handelt es sich eben um einen zweiseitigen Vertrag, der vor vielen Jahren in gesunder und finanziell ergiebiger Zeit geschlossen wurde. Bis jetzt wurde von mir dorthin nur einbezahlt. Jetzt fordere ich die mir vertraglich zustehende Leistung. Ich würde ein Vermögen geben, wenn das nicht notwendig wäre. Aber das ist faktisch nicht machbar.
Vielleicht kommen von allen Seiten aus dem Forum noch Vorschläge, wie man ergebnis-orientiert hier voran kommt.
Man könnte vielleicht mal bei Zeitungen nachfragen, ob Interesse an ignorierten und abgewiesenen Kranken besteht. Oder Radio? Medien?
Noch habe ich Kraft, vielleicht lässt sich was erreichen. Ich schreibe ein diesbezügliches Prtokoll, was ich bei Erfolg hier veröffentlichen würde - aber ich weiss, dass vor mir da noch ein langer Weg liegt.
Costamaus